HDR-Technik

Was dahinter steckt

Alles korrekt eingestellt?

Dass man an einem fertigen HDR - oder  sagen wir besser LDR-Bild - eine Vielzahl an Faktoren verändern kann, liegt in der Natur der Programme. Nicht jedes Bild ist gleich oder beruht auf den gleichen Verhältnissen im Augenblick des fotografierens. Die Versuchung ist groß, diverse Einstellungen zu übertreiben. So verwundert es nicht, dass im Netz die abenteuerlichsten Auswüchse von surreal anmutendem Hyperrealismus auftauchen, die dann auch noch als HDR bezeichnet werden.Oloneo bildet hier keine AUsnahme und so können mehr als 40 Presets abgerufen werden, aber es können auch eigene Einstelölungen zusätzlich als Preset gespeichert werden. So ist jederzeit die Rekonstruktion eines Effektes möglich. Extrembearbeitungen sind aber nicht meine Sache und sie gehen auch am einst gesetzten Ziel vorbei, einfach nur den Dynamikumfang in einem Bild zu erhöhen!

Sinnvolle Bearbeitungsmöglichkeiten

Davon abgesehen bietet aber Oloneo als eines der wenigen Programme auch noch ganz spezielle Bearbeitungsmöglichkeiten an. Das Diagramm (7) zeigt zu jedem Zeitpunkt der Bearbeitung die jeweilige Verteilung der Farben und deren Intensität. Wer sich mit Naturaufnahmen beschäftigt, wird schnell die Funktion "Natural HDR Mode" (8) zu schätzen wissen, denn Landschaften mit Wolkenhimmel werden tatsächlich "naturnah" dargestellt - vorausgesetzt man hat micht mit anderen Mitteln schon vorher surrealistische Effekte einfließen lassen.

Die Anpassung der Helligkeit (9) kann auf zwei unterschiedliche Arten geschehen: Zum einen kann man mittels "Exposure" die Belichtung des Bildes korrigieren, was einer Veränderung wie bei der Belichtung in der Kamera entspricht, es betrifft jedoch das gerechnete LDR-Bild. Die zweite Möglichkeit wäre die normale Beeinflussung der Helligkeit mittels "Brightness". Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile, aber es hat sich gezeigt, dass eine leichte Reduzierung der Belichtung und dafür eine Erhöhung der Helligkeit oftmals sehr gute Ergebnisse liefert! Es kann aber auch noch der Bildkontrast und die Farbsättigung angepasst werden, die jedoch - wie ich denke - keiner separaten Beschreibung bedürfen.

Nicht zu verachten ist die nachträgliche Korrektur des eventuell falsch gesetzten Weißabgleiches (10). Man kann hier auswählen, ob man einen Modus wie in der Kamera (Glühlampe, Leuchtstoffrohre, Tageslicht etc.) verwenden will, den Weißabgleich so lassen will wie er gemacht wurde oder ob man den Weißabgleich überhaupt ändern möchte. Dazu gibt es die Korrektur der errechneten Farbtemparatur von 2.500 bis 45.000 Kelvin, was einen enormen Umfang bedeutet!

Das gesamte Bild kann allerdings auch mit einer variablen Farbmaske (11) überzogen werden, um etwa einen Sonnenuntergang noch spektakulärer wirken zu lassen. Dazu kann man zwei Farben definieren, mittels Schieberegler die Farben mischen und das gesamte Bild damit regelbar überziehen. Damit kann man spezielle Effekte erzieren und man sieht das ganze in Echzeit-Vorschau!

Dass man in einer HDR-Software sowohl die Kurve für die Helligkeit als auch für die Sättigung (12) in einzelnen Bereichen anpassen kann, ist auch nicht immer voraus zu setzen. Abe rdass man die einzelnen Farbspektren individuell regeln kann, darf wohl als einzigartig bei Oloneo bezeichnet werden. Für die Farben rot, orange, gelb, grün, cyan, blau, magenta und violett kann nunabhängig voneinander die Stärke (13) und die Helligkeit (14) angepasst werden. Unabhängig davon ist auch noch eine Verschiebung des Farbspektrums (15) für diese Primärfarben über den gesamten Bereich möglich. Diese Möglichkeiten schaffen die Grundlage für eine perfekte Anpassung des errechneten Bildes!

Um die totale Kontrolle über die gesamten Bearbeitungsschritte nicht zu verlieren, ist an der linken Seite des Bearbeitungsfensters eine (Timeline" (16) mit allen Bearbeitungsschritten verfügbar. Man kann also jederzeit zu einem früheren Bearbeitungszeitpunkt zurückkehren, sich die komplette Bearbeitung mittels "Play!" abspielen lassen oder schon durch "MouseOver" jeden einzelnen Schritt anzeigen lassen!

Das Finale

Wenn das nun sichtbare Bild den eigenen Vorstellungen entspricht, kann es als Projektdatei  gespeichert werden. Für die Weiterverarbeitung gibt es die Möglichkeit, das Bild als JPG, TIF oder als HDR-Bild zu exportieren.

Oft genug ist es aber notwendig, in einem Bild die stürzenden Linien zu eliminieren oder das Bild gerade zu rücken. Ich habe in diesem Beispiel einfach noch ein wenig nachgeschärft und alle Kanten ungefähr gerade gestellt - ob man dies tut oder nicht ist reine Geschmacksache. Ich denke, das so erzeugte Bild ist ganz ansprechend und hat - was den Tonwertumfang angeht - nicht mehr viel mit dem mittleren Ausgangsbild der Serie zu tun!

Damit wären wir am Ende einer aufregenden Fahrt durch die Erstellung eines HDR`s mittels Oloneo. Viel Spaß beim experimentieren!