HDR-Technik

Was dahinter steckt

Das Pseudo-HDR-Bild

Verschiedene Programme wie etwa Adobe LightRoom bieten die Möglichkeit, für ein im RAW-Format erzeugtes Foto nachträglich die Belichtung zu ändern. Dabei kann man das Foto in bestimmten Grenzen über- oder unerbelichten. Man kann also aus dem ursprünglich erzeugten Bild mit -1EV, -2EV, +1EV und +2EV Belichtungskorrektur zusätzliche Abbildungen erzeugen und diese - nun 5 Aufnahmen - in der HDR-Software wie eine übliche Belichtungsreihe verarbeiten lassen. Ein gangbarer Weg bei Bildern mit bewegten Objekten.

Längere Versuche haben jedoch gezeigt, dass es allemal besser ist, die Bilder wirklich von der Kamera erzeugen zu lassen. Das Ergebnis einer echten Belichtungsreihe übertrifft die Pseudo-Reihe bei weitem.

Warum? Dafür gibt es eine einfache Erklärung. Nehmen wir an, auf einer Nachtaufnahme befindet sich auch eine Straßenbeleuchtung. Diese Lampe erzeugt bei einer Einzelaufnahme einen großflächigen hellen Fleck um die Lampe. Wenn man nun diese Aufnahme künstlich unterbelichtet wird zwar dieser Fleck dunkler aber er enthält noch immer keine Strukturen.

Bei einer echten unterbelichteten Aufnahme sind sehr wohl die Strukturen in diesem Helligkeitsfleck vorhanden - die Belichtungszeit ist ja nur mehr ein Teil der "Normalbelichtung" und ruft daher keinen blendend weißen Fleck sondern einen strukturierten hellen (nicht weißen!) Fleck hervor!

Ebenso ergeht es uns mit dunklen Stellen an Gebäuden - mit Pseudo-Überbelichtung wird zwar aufgehellt aber die Strukturen werden nicht mehr - ganz im Gegensatz zu einer echten Überbelichtung bei der nun tatsächlich Strukturen in den dunklen Bereichen sichtbar werden.

Pseudo-HDR
Echtes HDR (LDR)

Das linke Bild ist ein aus einer einzigen Aufnahme erzeugtes Pseudo-HDR. Die Originalaufnahme wurde mittels RAW-Konverter beim importieren jeweils um 2EV heller und dunkler erzeugt.

Das rechte ist ein echtes HDR aus 12 Einzelaufnahmen.